no. 1760
Das Bernsteinzimmer

Um es mit den Worten Alexander Fersmans zu sagen: "Der Raum ist ein Wunder. Nicht nur wegen seines unschätzbaren Wertes, den makellosen Schnitzereien und der vollendeten Eleganz, sondern hauptsächlich wegen der manchmal dunkel, manchmal hell leuchtenden, aber immer warmen Bernsteintöne, welche dem ganzen Raum einen unaussprechlichen Zauber verleihen."

In Auftrag gegeben wurde es durch den preußischen König Friedrich I., der es in Charlottenburg bauen ließ. Der vom dänischen Hof stammende Gottfried Wolffram begann es 1701 und unter stetigem Wechsel der Verantwortlichen wurde es im Jahre 1713 vorerst fertiggestellt.

Der russische Zar Peter der Große bekam es 1713 durch Wilhelm I. bei einem Staatsbesuch geschenkt, nachdem dieser es sich ansehen durfte und schlichtweg hingerissen von deren Schönheit war. Da das „Achte Weltwunder“, wie es liebevoll auch genannt wird, einen unschätzbaren Wert hat (man spricht hier von mehr als 200 Millionen Euro), sah Zar Peter I. es als eine großzügige Geste an, es nun sein eigen nennen zu dürfen. Als Gegenleistung schickte er darauf hin 55 „lange Kerls“ - Soldaten, die größer waren als zwei Meter, nach Berlin, welche Wilhelm der I. auch dankbar annahm, denn die Schlagkraft der kaiserlichen Gardisten war bis weit über die Grenzen Russlands bekannt.

1717 wurde das Bernsteinzimmer dann abgebaut, und in einem Schreiben vom 7. Januar 1717, welches noch erhalten ist, befiehlt Peter der Große den Schiffstransport nach Petersburg, wo es im Winterpalast des Zaren wieder aufgebaut wurde. 1755 jedoch ließ Kaiserin Elisabeth Petrovna es erneut abbauen und in den Katharinen-Palast, welcher sich in Zarskoje Selo (bei St. Petersburg) befindet, neu arrangieren und vergrößern. Nach fast fünf Jahren und einigen Rokokoergänzungen wurde es 1760 dann endlich fertig gestellt.

1917, nach der Oktoberrevolution in Russland, wurde der 100m² große und 6m hohe Saal dann auch der Öffentlichkeit zum Ansehen freigegeben, zeugte es doch von Reichtum in der Regierungsebene.

Im Herbst 1941 dann eroberte die deutsche Wehrmacht Zarskoje und das war dann der Anfang einer langen Suche nach dem Bernsteinzimmer. Ein ewiges Rätsel, welches die Muggel bis heute nicht gelöst haben. Das komplette Bernsteinzimmer wurde damals in Kisten verpackt und nach Königsberg gebracht. "Heimholung" nannten es die Deutschen, "Kunstraub" die Russen. Doch angekommen ist es dort nie.

Es gab immer wieder Zeugen, die behaupteten, die Kisten des Bernsteinzimmers gesehen zu haben, und das haben einige von ihnen mit Sicherheit auch, aber auf deren Inhalt konnten sie nie einen Blick werfen. Wie sollten sie auch, denn ein Magier, der in den Diensten Lord Voldemorts stand, hatte es in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts den Muggeln gestohlen. Da er aber von Ministern des Ministeriums für Muggelartefakte gefangen genommen und nach Askaban gebracht wurde, hatte man das Bernsteinzimmer kurzerhand hier in Gringotts aufgebaut, wo es sicher vor jeder Art Zugriff ist.
   

© BlueRat für die SlyGemeinschaft 2003
© 2003 Streets of London HP-FC