Magische Menagerie
Zentauren
 

 

 

Zentauren sind Tierwesen, die den Kopf, den Oberkörper und die Arme eines Menschen haben; Beine und Unterkörper aber haben sie von einem Pferd. Sie sind sehr intelligent, beherrschen das Sprechen (haben aber soweit bekannt keine eigene Sprache, wie etwa die Wassermenschen), verabscheuen es aber, sich zu kleiden.

Sie wurden auf ihren ausdrücklichen Wunsch als Tierwesen eingestuft, da sie „Vorbehalte gegenüber manchen Kreaturen (Sabberhexe, Vampire)“ haben. Sie sagen, dass sie ihre Angelegenheiten selber regeln können, was bis jetzt auch ohne Probleme geschah.

Zentauren leben im Wald, ursprünglich kommen sie aus Griechenland, heute sind sie aber auch in anderen Gebieten Europas anzutreffen. Sie leben oft in Gemeinschaften, in denen sie meistens unter sich bleiben. Sie können sich sehr gut vor Menschen (nicht nur vor Muggeln) verbergen, auch wenn die Zaubereibehörden ihnen oftmals eigene Gebiete zu Verfügung stellen.
Man sagt ihnen nach, dass sie in der magischen Heilung, der Wahrsagekunst, im Bogenschiessen und in der Astronomie sehr gut auskennen. Inwieweit dies stimmt, weiß man nicht genau, da Zentauren äußerst misstrauisch gegenüber Menschen sind.

Den Muggeln sind die Zentauren sehr wohl bekannt, nicht etwa wie die Runespoor, allerdings nur in ihren Sagen. In den antiken Mythen der Muggel heißt es, dass die Kentauren die Kinder des Kentauros und der Stute Magnesia gewesen seien. Kentauros war der Sohn des Ixion, der eigentlich Hera, die Frau des Göttervaters Zeus verführen wollte, aber von Zeus überlistet wurde, und seine Lust an einer Wolke, die später Nephele genannt wurde, stillte.
Doch die Vorstellung der Muggel ist falsch, denn in ihren Sagen sind die Kentauren elende Säufer, die in ihrer Trunkenheit so manches Blutbad angerichtet haben, auch gelten sie als gewalttätig und hinterhältig. Hier ein Beispiel:
Der wohl bedeutendste Kentaur war Cheiron, er galt als einziger nicht als blutrünstig und hinterhältig, er war ein guter Musiker und Kämpfer. Herkules, der ihn später tötete, wurde ebenso wie Jason und Achilles von Cheiron unterrichtet.
Ebenfalls ein weiterer Kentaurm von dem die Muggel erzählten, war Nessos. Er wollte sich an Deianeira, der Frau des Herkules, vergehen, wurde aber durch einen Pfeil Herkules getroffen, Nessos sagte Deianeira, dass das sein Blut jeglichen Streit zwischen ihr und Herkules vermeiden könne, sie müsse, Herkules nur ihren blutverschmierten Mantel über den Kopf legen und er werde sie für immer lieben. Darauf starb Nessos. Als Deianeira sich einmal der Liebe ihres Herkules unsicher war, befolgte sie Nessos Rat. Doch dieser hatte gelogen, sein Blut war giftig und so vergiftete sich Herkules tödlich.

Dieses Bild von Zentauren lässt sich heute in der Zauberwelt nicht mehr halten. Es ist vielmehr bekannt, dass die Pferdemenschen immer versucht haben, diesen Ruf aufrecht zu erhalten, um nicht in ihrem Leben gestört zu werden. Behandelt man sie mit der gebotenen Rücksicht und Höflichkeit, so sind sie keinesfalls gefährlich.

Der Name Kentauren kommt vermutlich (laut den Muggeln) vom lateinischen Wort Centuria, was soviel wie eine Hundertschaft bedeutet, worin man aber kaum einen Zusammenhang mit diesen Tierwesen entdecken kann.

 

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Ó Gommel, Niniel für das GryffTeam 2003
Quellentext: Gerhard Fink „Who’s who in der antiken Mythologie“ dtv, München, 10. Auflage 2002 / Joanne K. Rowling „Newt Scamander – Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ Carlsen Verlag, 2001