Die Verbotene Abteilung |
Basilisk |
Bei einem Basilisk handelt es sich um eine Riesenschlange, die äußerst gefährlich ist. Er kann bis zu 17 Metern lang werden. Dieses Tierwesen schlüpft aus einem Hühnerei, das von einer Kröte ausgebrütet wird. Besonders schreckliche Exemplare sollen aus den Eiern eines schwarzen Hahnes entstehen, die von Schlangen oder in der Wärme eines Misthaufens ausgebrütet werden. Sogar den Muggeln ist dieses grauenhafte Wesen bekannt. Das lässt sich daran belegen, dass im Jahr 1474 in Basel ein Hahn verurteilt wurde, der ein Basiliskenei gelegt haben soll. Basilisken leben vorzugsweise zurückgezogen in dunklen Gewölben oder auch in Brunnen. Sie haben drei fürchterliche Waffen: ihren giftigen Atem, ihre ebenso giftigeren Zähne und ihren Blick, mit dem sie jeden töten, der ihnen direkt in die Augen sieht. Erblickt man nur das Spiegelbild eines Basilisken oder wird die klare Sicht durch irgendetwas getrübt, so versteinert das Opfer. Dieser Blick ist auch schon einigen Basilisken selbst zum Verhängnis geworden, die ihr Spiegelbild betrachteten und dann ebenfalls versteinerten. Basilisken können nur von sehr wenigen Zauberern beherrscht werden. Dazu sind zwei Eigenschaften unabdingbar: Der Magier muss sehr sehr mächtig sein, so mächtig, dass seine Kraft der des Basilisken gleichkommt oder diese übersteigt, und er muss die seltene Gabe besitzen, Parsel zu sprechen, die Sprache der Schlangen. Basilisken lassen sich nicht dazu herab, solchen Personen zu folgen, die nicht angemessen mit ihnen kommunizieren können. Nach dieser Beschreibung dürfte Ihnen wohl klar sein, warum wir hier keine Basilisken verkaufen – auch keine Eier zur Aufzucht. Es ist schließlich per Gesetz durch das Zaubereiministerium verboten. Und ein Basilisk ist sicher kein Haustier, sondern eher eine Waffe. Aufgrund der strengen Reglementierung durch die öffentlichen Zaubereiorgane auf der ganzen Welt, ist heute kaum noch ein lebender Basilisk bekannt. Man munkelt jedoch, dass es von Zeit zu Zeit schwarze Magier gibt, die versuchen, Basilisken zu züchten, wie es als erster Herpo, der Üble in Griechenland getan hat. Man wird die Gefahr, die von Basilisken ausgeht, niemals endgültig ausschalten können, es sei denn, man brächte alle Hühner um, so dass niemand mehr eine Chance hätte, es zu versuchen. Doch wenn Sie unbedingt einmal einen Basilisken sehen wollen, dann wäre es möglich, dass ich da jemanden kenne, dessen Bekannter einen Freund hat, der wiederum jemanden ausfindig machen konnte, der einen Basilisken beherrscht. – Doch das nur unter Vorbehalt – und unter dem Mantel der Verschwiegenheit...
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© Niniel für das GryffTeam 2003 |
Quellentext: Joanne K. Rowling „Newt Scamander – Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ Carlsen Verlag, 2001 / Norbert Borrmann „Lexikon der Monster, Geister und Dämonen“ Parkland Verlag, Berlin, 2000 |