Magische Menagerie
Knuddelmuff
 

 

 

Der Knuddelmuff ist auf der ganze Welt bekannt. Diese Tierart ist äußerst zutraulich, das allerdings nur Hexen und Zauberern gegenüber. Knuddelmuffs haben ein untrügliches Gespür für Menschen mit magischen Begabungen. Dieser Fähigkeit bedienten und bedienen sich noch heute Magier in einigen Gegenden vor allem im süd-amerikanischen und asiatischen Kulturkreis, um herauszufinden, welche Kinder würdig sind, an einer Schule für Hexerei und Zauberei unterrichtet zu werden.

Die Gabe, Zauberer zu erkennen, bewahrt die Knuddelmuffs auch davor, von Muggeln entdeckt und gefangen genommen zu werden. Allerdings muss ich leider bemerken, dass auch Zauberer heute Tierwesen einfangen und quälen oder aus Profitgier umbringen.

Der Knuddelmuff gleicht einem flauschigen Pelzball. Das Fell hat die Farbe von Vanille und ist sehr weich, was es zu einer äußerst begehrten Ware bei Pelzhändlern macht.

Hexen und Zauberern gegenüber ist der Knuddelmuff sehr zutraulich. Das von Natur aus friedliche Wesen wird gerne geknuddelt, was der Name ja schon andeutet. Viele Knuddelmuffs lieben aber auch die Geschwindigkeit, was sich darin äußerst, dass es ihnen nichts ausmacht, durch die Luft geworfen zu werden. Ganz im Gegenteil: Sie quittieren diesen Spaß mit fröhlichen Rufen, die fast wie menschliches Gelächter klingen. Sind Knuddelmuffs richtig zufrieden, so äußert sich das im einem tiefen Summton.

Knuddelmuffs ernähren sich in erster Linien von allem, was kein Mensch mehr anrühren würde. Sie fressen Küchenabfälle ebenso gern wie Spinnen oder Blattläuse. So kann man sich einen Knuddelmuff gewissermaßen als selbsttätigen Wischmop zunutze machen.

Der Knuddelmuff ist so etwas wie das ideale Hautier. Er macht keine Arbeit, sucht sich sein Futter selber und hält nebenbei die schwer zugänglichen Ecken und Winkel eines Hauses sauber. Gerade Kinder haben große Freude an einem Knuddelmuff, denn er erfüllt genau ihre Bedürfnisse. Einerseits will er oft und ausgiebig in den Arm genommen werden, andererseits teilt er aber auch den kindlichen Sinn für Abenteuer und Entdeckungen.

Bekommt er nachts Hunger, so findet seine äußerst lange schmale Zunge schon mal den Weg in die Nase von Zaubererkindern, die er von Dreck und Popeln befreit, was den Kinder natürlich nur recht ist.

Mir sind nur selten Probleme beim Zusammenleben mit Knuddelmuffs zur Ohren gekommen. Sie lassen sich sowohl einzeln als auch in Gruppen gut halten. Bisweilen muss man allerdings hart durchgreifen, um den süßen Tierchen Unarten wie das Trinken aus der Toilette und ähnliches abzugewöhnen, was aber meist kein große Schwierigkeit darstellt.

Ich glaube, fast jedes Kind in der Zaubererwelt hat in seinem Leben mal einen Knuddelmuff besessen und erinnert sich noch heute gern daran. Auch viele Erwachsene schätzen dieses zutrauliche Wesen sehr, da das Leben auch in der Zauberergemeinschaft sehr von Hektik und Zeitdruck geprägt ist. Ein Knuddelmuff gibt vielen die Gelegenheit, sich noch einmal wie ein Kind zu freuen.

 

 

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© Niniel für das GryffTeam 2003
Quellentext: Joanne K. Rowling „Newt Scamander – Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ Carlsen Verlag, 2001